Hausbank ade – wie Open Banking den Finanzmarkt aufmischt und wie du profitierst

Interessante Alternativen über die du Bescheid wissen solltest.

Benedict von Hoffmann
October 26, 2021
Finanzwissen

Wie die meisten verwahrst du wahrscheinlich dein Geld bei deiner Hausbank und verwendest für deine Zahlungen das Girokonto deiner Hausbank. Das ist auch in Ordnung so, nur denke daran, dass der technologische Fortschritt bereits interessante Alternativen bereithält, über die du Bescheid wissen solltest. Eine davon ist Open Banking: In diesem Blog-Beitrag erfährst du alles, was du über den neuen Trend wissen musst.

Früher war es üblich, sich bei jeder Art von Finanzdienstleistung der eigenen Hausbank anzuvertrauen, denn nur sie hatte einen tiefen Einblick in die finanzielle Situation und konnte individuell beraten. Doch Open Banking bringt dieses traditionelle Geschäftsmodell der Bankinstitute kräftig ins Wanken.

Was ist Open Banking?

Im Wesentlichen geht es beim Open Banking darum, dass Finanzinstitute Kundendaten nun auch mit Drittanbietern elektronisch teilen können bzw. sogar müssen. Der Zugriff auf deine Finanzdaten funktioniert über Schnittstellen, sogenannte APIs (Application Programming Interfaces). Ob du dies möchtest oder nicht, kannst du selbst entscheiden. Stimmst du der Nutzung deiner Daten zu, gibst du Drittanbietern die Möglichkeit, ihre Dienste anzubieten.

Konkret bedeutet das für dich als Bankkund*in, dass du im Onlinebanking deiner Bank nahtlos auf deine anderen Bankverbindungen zugreifen sowie Dienste von Drittanbietern nutzen kannst. Dazu musst du weder die Anwendung wechseln noch Daten eingeben, denn alle nötigen Informationen sind schon vorhanden.

Ein Beispiel für Open Banking ist Clanq: Um die neue Spar-App für Eltern zu nutzen, verknüpfst du sie erst über eine API Schnittstelle mit deinem Bankkonto. Danach kannst du dein Clanq-Konto jederzeit ohne weitere Dateneingabe mit Guthaben aufladen. Die ganze Familie kann dank Open Banking beim Sparen mithelfen und so unkompliziert wie nie auf ein und dasselbe Sparkonto für dein Kindes einzahlen.

Die Vorteile von Open Banking

Ob Girokonto, Kreditvergabe oder Anlageberatung – der größte Vorteil für Bankkund*innen ist die absolute Wahlfreiheit zwischen verschiedenen Anbietern von Finanzdienstleistungen. Die Datenhoheit liegt beim Open Banking nämlich nicht wie früher bei der Hausbank, sondern bei den Kund*innen selbst und so kannst du ohne Zusatzaufwand den jeweils besten Anbieter für eine gewünschte Finanzdienstleistung wählen.

Der effiziente Zugriff auf Finanzinformationen über eine Schnittstelle fördert außerdem die Entwicklung neuer Apps und Dienste enorm. Durch Open Banking forciert die ehemals in sich geschlossene Finanzwelt unaufhaltsam zu einem offenen Ecosystem, bei dem die Kund*innen im Mittelpunkt stehen.

Pflicht zur Schnittstelle für mehr Wettbewerb

Die EU-Richtlinie PSD2 (Payment Services Directive 2) schreibt explizit vor, dass Banken derartige Schnittstellen für Drittanbieter einrichten müssen. Der einst exklusive Zugriff auf Kundendaten der Banken stellte nämlich eine Markteintrittsbarriere für neue Anbieter dar. Mit der Schnittstelle will der Gesetzgeber nun den Wettbewerb zwischen Banken und neuen Finanzdienstleistern fördern.

In der Praxis eröffnete die neue Richtlinie Raum für Innovationen und so bringen immer mehr Start-Ups mit kundenzentrierten Finanzdienstleistungen frischen Wind in die Welt des Bankings. Services werden entkoppelt und in neuen Kombination angeboten und große Direktbanken und Fintechs erobern den Markt.

Keine Beeinträchtigung beim Datenschutz

Doch wie steht es beim Open Banking um den Datenschutz? Eine berechtigte Frage – vertraut man seiner Bank doch eine Vielzahl an sensiblen Daten an. Tatsächlich basiert Open Banking auf dem Austausch von Daten, wie Ein- und Ausgänge von Zahlungen, laufende Kredite oder persönliche Daten.

Open Banking beeinträchtigt aber weder die Sicherheit noch den Schutz deiner Daten. Banken, Drittanbieter und APIs verwenden robuste Sicherheitsmaßnahmen und wissen vertrauliche Informationen zu verschlüsseln und zu schützen. Und ohne die ausdrückliche Einwilligung von dir als Kund*in dürfen ohnehin keine Informationen geteilt werden. Du musst dir also keine Sorgen um den Datenschutz machen.

Fazit: Innovative Dienste werden die Hausbank ersetzen

Eines steht fest: Die Welt des Bankings unterläuft gerade einer enormen Transformation. Auf Kurz oder Lang wirst du dich also von deiner Hausbank als einzig wahre Anlaufstelle verabschieden müssen, denn dieses Modell wird irgendwann komplett ausgedient haben.

Die gute Nachricht: Es ist für dich so einfach wie nie, einzelne Finanzfragen wie zum Beispiel das Sparen oder Investieren an innovative Drittanbieter auszulagern. Gesamt betrachtet kannst du Open Banking als einen positiven Trend in eine kundenzentrierte Zukunft verstehen, der für Bankkund*innen einige Vorteile mit sich bringt.

Meine Aufgabe ist es, das Unternehmen voranzutreiben und Sorge zu tragen, dass das ganze Team seine Arbeit gut leisten kann.