Wie viel Taschengeld in welchem Alter angemessen ist und für welche Ausgaben es gedacht ist, erfährst du hier.
Sobald dein Kind erste Rechenaufgaben lösen kann, kannst du dir überlegen, ob du Taschengeld einführen möchtest. Dies wird gegen Ende der Kindergartenzeit oder spätestens Grundschulee der Fall sein.
Taschengeld ist eine gute Möglichkeit, Kindern den Umgang mit Geld näherzubringen und sie früh erste Erfahrungen mit eigenem Geld machen zu lassen.
Überlege dir vorab den Rahmen. Diese 3 Dinge sind am wichtigsten:
Es gibt eine offizielle Empfehlung zur Höhe des Taschengeldes für Kinder und Jugendliche. Diese stammt unter anderem vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) sowie vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Sie werden regelmäßig aktualisiert und dienen Eltern als Orientierung.
Hier ist die aktuelle (Stand 2024) offizielle Empfehlung:
Gib das Taschengeld lieber in vollen Euros, damit kann ein unter 7-jähriges Kind leichter rechnen als mit Centbeträgen.
Je nachdem, wie weit dein Kind ist, gib das erste Taschengeld mit 4 oder 5 Jahren und fang gleich mit einem vollen Euro an. Guck dir an, wie dein Kind damit umgeht. Setzt es sein Taschengeld verantwortungsvoll ein oder haut es gleich alles auf den Putz? Wenn es gut klappt, kannst du das Taschengeld nach und nach um einen weiteren Euro pro Woche erhöhen.
Ab einem Alter von etwa 10 Jahren oder mit Beginn der 5. Klasse, solltest du das Taschengeld monatlich ausbezahlen – wie im späteren Berufsleben auch. Der Einfachheit halber empfehlen wir 20 Euro/Monat als einen angemessenen Start für die monatliche Taschengeldauszahlung. Danach kannst du je nach Bedarf wieder schrittweise erhöhen.
Sobald dein Kind die Pflichtschule abgeschlossen hat, wird es schwieriger, eine allgemeine Empfehlung zu geben. Die Höhe des Taschengeldes hängt stark von der Situation ab, z. B. ob dein Kind weiter zur Schule geht oder eine Lehre macht. Für 16- bis 17-jährige, die wirtschaftlich ganz von ihren Eltern abhängig sind, empfiehlt das Deutsche Jugendinstitut 35–45 € pro Monat. Vielleicht braucht dein Kind aber etwas ganz anderes. Nimm dir diese Zahl also nicht allzu sehr zu Herzen.
Zum größten Teil kommt es beim Taschengeld für Jugendliche auf die finanziellen Möglichkeiten der Eltern an. Je älter ein Kind wird, desto höher werden die Kosten.
So früh wie möglich Spar-Ziele festzulegen kann auch dazu dienen, deinem Kind, wenn es älter wird, höheres Taschengeld zu ermöglichen. Das kannst du mit einem modernen Sparplan für die Zukunft deines Kindes bewirken.
Genauso wichtig wie eine angemessene Höhe und Häufigkeit ist, dass du deinem Kind sein Taschengeld pünktlich und unaufgefordert gibst. Am besten fixierst du die Auszahlungstermine in deinem Kalender.
Vermeide es außerdem, deinem Kind zur Strafe das Taschengeld zu streichen. Überlege dir, warum du Taschengeld gibst. Dein Kind soll den Umgang mit Geld lernen. Es soll lernen, zu planen und das Geld einzuteilen. Wenn man nicht verlässlich mit Geld rechnen kann, ist es schwierig zu planen.
Das Kind darf frei entscheiden, wofür es sein Taschengeld ausgeben möchte. Notwendiges kaufen weiterhin die Eltern.
Wichtig ist, dass die Familienregeln unabhängig vom Taschengeld weiterhin gelten. Wenn sich dein Kind zum Beispiel dafür entscheidet, Süßigkeiten zu kaufen, darf es diese dennoch nicht am Abend essen, falls in der Familie am Abend keine Süßigkeiten gegessen werden.
Möchtest du dein Kind dazu animieren, Geld nicht nur fürs schnelle Vergnügen auszugeben, sondern auch zu sparen, kannst du auch mehr Taschengeld geben als oben erwähnt.
Eine meiner Freundinnen hat einen 8-jährigen Sohn und ihre eigene Taschengeld-Methode entwickelt, die ich sehr gelungen finde. Diese funktioniert so:
Der Junge teilt sein wöchentliches Taschengeld gemeinsam mit der Mutter auf 3 transparente Spardosen auf: Eine zum Ausgeben, eine zum Sparen und eine für gute Taten, sprich Spenden.
Auch Erwachsenen empfehlen wir von Clanq für die verschiedenen Ausgabenbereiche mehrere Konten zu führen. Mit den drei Spardosen wird diese Empfehlung von Klein auf zur Selbstverständlichkeit.
Du kannst diese Methode auch schon bei jüngeren Kindern ab 5 bis 6 Jahren anwenden. Da das Taschengeld auf 3 Spardosen verteilt werden soll, wäre 1 Euro pro Woche hier allerdings wenig sinnvoll. Bei dieser Methode solltest du daher 4 Euro pro Woche geben. Findest du das zu hoch, kannst du Bedingungen einführen, zum Beispiel, dass in die Ausgeben-Spardose maximal 1 Euro kommt. Somit wären wir wieder bei der Empfehlung von oben. Die anderen 3 Euro kann das Kind ganz nach den eigenen Vorstellungen auf die Spardosen für Träume und Spenden verteilen.
Extra-Tipp: Wenn du es besonders gut mit der Finanzerziehung machen möchtest, führst du am besten Protokoll über die gesammelten Beträge. Das kannst du spielerisch mit deinem Kind gemeinsam machen, indem ihr die eingeworfenen Münzen aufzeichnet.
Bei meinem eigenen Sohn haben wir, als er 14 Jahre alt war, einen Jugendlohn eingeführt. Mit diesem musste er bereits viele Dinge selber bezahlen und lernte so noch besser zu verstehen, welche Kosten anfallen. Wir haben besprochen, wofür der Jugendlohn ausgegeben werden soll und wie viel die Dinge seines Alltags kosten. Folgendes haben wir mit einberechnet:
Der Jugendlohn geht über Taschengeld hinaus. Bei dieser Methode sind die Jugendlichen selber verantwortlich für gewisse Lebenskosten. Sie haben damit aber auch einen Spielraum, zu entscheiden, wofür sie wie viel ausgeben. Wenn sie in einem Monat weniger ausgeben, können sie sich im nächsten sich etwas Größeres bzw. die teureren Turnschuhe leisten.
Wir haben unserem Sohn auch ein Konto zum Sparen eingerichtet, auf dem er jeden Monat etwas einzahlen sollte. Auf dieses hat er zum Beispiel seinen ersten Lohn von einem Schülerjob eingezahlt und sich später damit einen Herzenswunsch erfüllt.
Wenn das Taschengeld für Wünsche nicht reicht, empfehlen wir, bestimmte Jobs im Haushalt (dies kann auch bei den Großeltern sein) mit einem festgesetzten Preis zu vereinbaren. Je nach Alter des Kindes gibt es da viele Möglichkeiten über Altpapier und Flaschen zu entsorgen, Schuhe putzen, Staubsaugen, Hemden bügeln (sollte sowieso jedes Kind lernen), Auto putzen oder Rasen mähen.
Ein weiterer Pluspunkt bei diesem Zusatzverdienst ist, dass Kinder und Jugendliche häufig mit dem selbst verdienten Geld viel sorgsamer umgehen, da sie den Wert kennen.
Zur Höhe des Taschengeldes gibt es eine offizielle, bundesweite Empfehlung, an der sich Eltern gut orientieren können. Letztlich sollte dies aber vor allem an die familiären Verhältnisse angepasst werden.
Taschengeld ist eine tolle Möglichkeit, deinem Kind erste finanzielle Kompetenzen zu vermitteln. Den passenden Rahmen dazu muss jede Familie für sich finden. Auf jeden Fall ist es wichtig, dass du dir als Elternteil Gedanken darüber machst und das Kind begleitest. Hoffentlich ist dir unser Artikel eine gute Inspiration. Falls du Fragen hast, melde dich gerne bei uns!
Hier findest du weitere Tipps, wie Kinder den Umgang mit Geld lernen.